Zwei Super-Christuskinder: El Nino 2015/16 erreichte ähnliche Stärke wie 1997/98

Kennen Sie schon die „Klimastiftung für Bürger„? Auf ihrer Internetseite beschreibt die Stiftung ihre Ziele wie folgt:

Die Stiftung möchte den Bürgern die Themen Klima, Umwelt, Schutz der Ressourcen und Erneuerbare Energien unabhängig von eigenen wirtschaftlichen Interessen näherbringen. Und dabei den Bürgern – Groß und Klein – anschaulich aufzeigen, wie sich diese am Klimaschutz und der Energiewende beteiligen können. Als operative Stiftung wollen wir auch vor Ort in den Kindergärten und in den Schulen lebensnahe, praxisorientierte Lern- und Bildungsangebote machen.

Die Stiftung hat ihre Heimat in der Metropolregion Rhein-Neckar und Technologieregion Karlsruhe. Thematisch orientieren wir uns an den Klimaauswirkungen an Rhein und Neckar. Mit dem Erlebniszentrum werden wir zum Teil über die Metropolregion Rhein-Neckar und Technologieregion Karlsruhe hinaus wirken.

Die Idee zur Einrichtung der Stiftung kam von einem Vertreter der Erneuerbaren Energien. Auf der Webseite heißt es dazu:

Woher kommt die Idee zu einer Klimastiftung?

Kai Zimmermann, der Ideengeber der Klimastiftung für Bürger, engagiert sich bereits seit über zehn Jahren im Bereich „Erneuerbare Energien“. Nach wie vor setzt er sich ehrenamtlich für die Agenda „Erneuerbare Energien“ in Sinsheim ein und ist zugleich Vorstand der BürgerEnergieGenossenschaft Adersbach-Sinsheim-Kraichgau eG.

2014 kontaktiert Kai Zimmermann Dietmar Hopp mit der Idee, eine bürgernahe Stiftung ins Leben zu rufen, welche den Zweck einer nachhaltigen Bewusstseinsbildung zu den Themen Klima, Umwelt, Schutz der Ressourcen und Erneuerbare Energien verfolgen sollte. Eine Stiftung, die all das Wissen über die erneuerbaren Energien, den Umwelt- und Klimaschutz, den schonenden Umgang mit den Ressourcen so praxisnah vermittelt, dass es bei den Menschen – bei Groß und Klein – ankommt.

Auf der FAQ-Seite wird dann auch die ‚Dietmar Hopp Stiftung‘ als Hauptförderer der ‚Klimastiftung für Bürger‘ angegeben:

Dank der Dietmar Hopp Stiftung, der Urheberin der neuen Klimastiftung für Bürger, sind die Grundkosten für die Stiftung im Allgemeinen sowie für den Bau des künftigen Erlebniszentrums für Klima und Energie gedeckt. Dadurch kommt jede weitere Unterstützung voll und ganz der inhaltlichen Arbeit und dem laufenden Betrieb zugute.

Leider gibt es auf der Webseite der Stiftung keine Sachinformationen zu den fachlichen Grundlagen des Klimawandels. Was genau soll an den Schulen gelehrt werden? Insofern ist relativ unklar, welchen Ansatz die Stiftung verfolgt. Es gilt zu hoffen, dass den Kindern und Jugendlichen Klimaalarm erspart und stattdessen ein ausgewogenes Bild des Klimawandels präsentiert wird.

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Apropos Schüler. Das ‚Klimamanifest von Heiligenroth“ veröffentlichte Mitte Dezember 2016 ein Video, in dem das Schulbuch „Seydlitz Geographie“ hinsichtlich seiner Aussagen zum Klimawandel analysiert wird:

 

Unter anderem geht der Autor des Videos auch auf eine höchst fragwürdige Darstellung der Globaltemperatur in der ARD am 1. Dezember 2016 ein. Der TV-Wetterfrosch Karsten Schwanke präsentierte dort doch tatsächlich die Kurvenversion von Stefan Rahmstorf, obwohl der El Nino schon längt wieder abgeflaut war und die Monatstemperaturen wieder auf Normalniveau abgesunken waren. Was steckt hinter dieser alarmistischen Darstellung, bei der trickreicherweise ein gleitender 12-Monats-Mittelwert verwendet wird, welcher den El Nino maximal ausschlachtet?

 

 

In Wahrheit hätten die letzten 20 Jahre in der Graphik bei reeller Verwendung von Monatswerten und RSS-Satellitendaten so aussehen müssen:

Abbildung: Globale Temperaturentwicklung seit 1997 (RSS-Satellitendaten). Letzter Datenpunkt: November 2016. Gestrichelte Kurven geben Temperaturprognose von 2012 aus unserem Buch „Die kalte Sonne“ wieder.

 

Die enorme Temperaturspitze 1997/98 im Diagramm stellt einen weiteren starken El Nino dar. Die University of New South Wales hat Mitte Dezember 2016 eine Animation zu diesem Ereignis veröffentlicht:

 

Hier die dazugehörige Pressemitteilung:

Extraordinary animation reveals ocean’s role in El Niños

Australian researchers, including from the UNSW-based ARC Centre of Excellence for Climate System Science, have produced a remarkable high-resolution animation of the largest El Niño ever recorded.

Australian researchers from the National Computational Infrastructure (NCI) and the ARC Centre of Excellence for Climate System Science, based at UNSW, have produced a remarkable high-resolution animation of the largest El Niño ever recorded. It is so detailed that it took 30,000 computer hours crunching ocean model data on Australia’s most powerful supercomputer, Raijin, before it could be extracted by the NCI visualisation team to produce. The animation looks beneath the ocean surface to reveal the oceanic processes that led to the 1997/98 El Niño – an event that caused billions of dollars of damage worldwide and was followed by consecutive strong La Niña events. “The animation shows how shifting pools of warmer or cooler than average water 300m below the surface of the ocean can trigger these powerful events,” said UNSW’s Dr Alex Sen Gupta, a member of the visualisation team from the ARC Centre of Excellence for Climate System Science.

“When these pools of water burst through to the surface and link up with the atmosphere they can set off a chain reaction that leads to El Niños or La Niñas,” Dr Sen Gupta said. The animation shows us that a well developed deep ocean observation system can give us advance warning of extreme El Niños and La Niñas. The ocean model that produced the animation used a 30km horizontal grid and split the vertical depth into 50 cells, which allowed the researchers to see the development of the El Niño and La Niñas at a high resolution. “Raijin gives us the capacity to model complex global systems like El Niño that require a high resolution for a better accuracy,” said Associate Professor Andy Hogg, a member of the team from the Australian National University. “It was these huge volumes of data produced by the model that meant we needed the specialist visualisation expertise from NCI to reveal what happened in detail.”

The 97/98 El Niño was a particularly damaging event. It was linked to massive forest fires in Indonesia, catastrophic flooding in Peru and the first “global” coral bleaching event that killed 16% of the world’s corals in a single year. While it is impossible to prevent such events, researchers believe and the model confirms that better observation systems can help us forecast them earlier. “The animation shows us that a well developed deep ocean observation system can give us advance warning of extreme El Niños and La Niñas,” said team member Dr Shayne McGregor from Monash University.

“Preserving and expanding the currently sparse observation system is critical to improving our seasonal prediction capability in the future.” Research over the past few years led by CSIRO and UNSW has indicated that “super” El Niños like the 97/98 event are likely to become more frequent as the climate warms. A member of the visualisation team from UNSW, Dr Agus Santoso found in 2013 that as the climate warms, we are likely to see noticeable changes to El Niños. “As the planet warms it also appears that the swings between the two extremes, from El Niño to La Niña like the 1997 to 1999 sequence, will become more frequent,” said Dr Santoso. “For this reason and many others a reliable early warning of El Niño and La Niña will be vital for farmers, industry groups and societies to be better prepared for the extreme conditions they inevitably bring.”

 

Wie hat der 2015/16 El Nino nun im Vergleich zum „Super-El Nino“ 1997/98 abgeschnitten? Dazu schauen wir uns den Oceanic Nino Index (ONI) an:

Abbildung: Entwicklung und Intensitäten von El Nino (rot, oben) und La Nina (blau, unten) während der letzten 70 Jahre. Graphik: Jan Null. Daten: NOAA.

 

Der El Nino 2015/16 stand dem Super-El-Nino 1997/98 in nichts nach. Die ONI-Werte erreichten ein ähnliches Niveau. Eine wichtige Zusatzinformation, die die meisten Zeitungen und Sender der Bevölkerung offenbar nicht zumuten wollten.

 

 

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