Vielen fehlt einfach der Mut zur eigenen Meinung

Der IPCC gibt Rätsel auf. Zum einen gibt es in seinen Berichten einige wirklich gute Kapitel. An den kritischen Stellen sitzen dann aber leider doch offenbar Politoffiziere, die sorgfältig darauf achten, dass sich das Ganze klimagefährlich liest. Vermutlich muss man die Geschichte des IPCC studieren, um zu verstehen, wie es zu dieser Einseitigkeit kommen konnte. Gerade ist ein neues Buch dazu von Bernie Lewin auf den Markt gekommen: Searching for the Catastrophe Signal: The Origins of The Intergovernmental Panel on Climate Change

Buchbeschreibung:

The Intergovernmental Panel on Climate Change – the IPCC – the global authority on climate science, is behind some of the most important policy changes in the history of industrial society. It is therefore probably the most influential scientific body in the world. Yet the surprising story of how it came to prominence is little known. Its origins can be traced back to earlier scares over the effects of supersonic transportation and ozone layer depletion, which taught political elites that science-based scares could be powerful drivers of policy action. It was as an authority fit to deliver the required evidence on climate change that the IPCC came into being. However, in the rush towards a climate treaty, IPCC scientists continued to report that evidence of manmade climate change should not be expected for decades. Without a ‚catastrophe signal‘ that could justify a policy response, the panel faced its imminent demise.

Eine Buchbesprechung gibt es bei Judith Curry.

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Sexumwandlung durch Klimawandel: Die NOAA fand nun heraus, dass die Klimaerwärmung den Anteil weiblicher Meeresschildkröten ansteigen lässt.

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BBC beim Lügen erwischt: In einer Doku über das nördliche Russland behauptete die BBC, dass der Klimawandel die Rentiere stark dezimieren würde. Zu dumm, dass Lord Lawson aufgepasst hat. In Wahrheit ist die Rentierpopulation nämlich stabil, bzw. wächst sogar. Die BBC hat den Fehler nun eingestanden. Das hat die Tagesschau bisher leider noch nicht geschafft, die sich bis jetzt noch bei jeder Beschwerde geziert hat, ihre Fehler zuzugeben. Brauchen wir auch einen Lord, damit sich dies irgendwann ändert?

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Springen wir zur anderen Polkappe, der Antarktis. Zwei neue Paper dokumentieren nun eindrucksvoll, dass die Pinguinpopulationen dort in den letzten 150 Jahren stetig zugenommen hat. Siehe Bericht von Kenneth Richard auf Notrickszone. Ach ja, in der Westantarktis ist es offenbar lediglich um ein Zehntelgrad wärmer geworden im letzten halben Jahrhundert, wie die Scripps Institution of Oceanography at the University of California San Diego jetzt mitteilte.

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Die Klimadiskussion leidet unter einem wichtigen Defizit: Eine direkte Diskussion der beiden Lager findet eigentlich gar nicht statt. Anhänger der harten Klimalinie lehnen Einladungen zu klimaseptischen Kongressen meist ab. Im Gegenzug laden sie Klimaskeptiker nicht zu ihren Tagungen ein. So schreibt man sich lieber die Finger in Blogs beider Seiten wund, da die Alarmisten das direkte Gespräch scheuen. Alfred Brandenberger hat die verschiedenen Diskussionszusammenbrüche in seinem Blog zusammengetragen.

Vielen fehlt einfach der Mut zur eigenen Meinung. Das erläuter der Medienwissenschaftler Norbert Bolz in diesem Gespräch:

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In  einem amüsanten Artikel von Dirk Maxeiner gibt er schöne Einstein-Zitate gegen den wissenschaftlichen Konformismus.

„Wenn Du ein wirklicher Wissenschaftler werden willst, denke wenigstens eine halbe Stunde am Tag das Gegenteil von dem, was Deine Kollegen denken“, sagte einmal Albert Einstein. Einstein besaß ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und ließ sich von Nichts und Niemandem einschüchtern. Schon während seiner Studienzeit am Polytechnikum in Zürich brachte er es fertig sich mit so ziemlich jeder Autorität anzulegen. In einem Brief an seine Frau schrieb er einmal: „Die Trägheit der Etablierten Macht ist der größte Feind der Wissenschaft.“ Als der Nazi-Propagandist Joseph Goebbels forderte: „100 deutsche Wissenschaftler müssen gegen Einstein aufstehen“, ließ der müde ausrichten: „Einer würde genügen.“ 

 

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