University of Cambridge: Extremwetter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufiger als in der zweiten Hälfte

Ein kurzes Update zum Kartierprojekt zur Mittelalterlichen Wärmeperiode (MWP). Ein ganz herzliches Dankeschön an die Spender C.U. und W.S, die uns wieder näher an das Spendenziel gebracht haben. Insbesondere die Großspende von C.U. zeigt, dass die Ergebnisse mit Spannung erwartet werden und wissenschaftliche Klarheit gewünscht wird.

Auf der Projektseite auf Researchgate werden regemäßige Updates veröffentlicht. Derzeit ist die Afrika-Synthese in Vorbereitung. Mehrere Dutzend Klimakurven haben mittlerweile ihren Weg in die Korrelationssoftware gefunden. Präzision ist hier von größter Wichtigkeit. Viele Wissenschaftler haben ihre Daten freundlicherweise in digitaler Form zur Verfügung gestellt, entweder persönlich per Email zugeschickt oder aus öffentlichen Datenbanken heruntergeladen. Einige Wissenschaftler zeigen zudem Interesse an einer gemeinschaftlichen Abfassung des Fachartikels. Mehr dazu demnächst.

Im Anschluss daran soll die Datenerfassung weitergehen. Südamerika und Asien bieten sich hier besonders an, da es offenbar immer noch Teilnehmer der Klimadiskussion gibt, die die MWP als lokales nordatlantisches Phänomen fehldeuten. Hier werden die regionalen MWP-Papers dringend benötigt.

Die MWP-Karte auf Google Maps wird immer beliebter. Der Zugriffs-Zähler steht jetzt auf über 34.500. Das ist auch Ihr Verdienst, dass wir diesen Service aufbauen konnten. Allen Förderern ein herzliches Dankeschön!

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Apropos Mittelalter, Wikingerzeit. Kennen Sie schon diesen neuen Roman? Geschrieben von einem der Redaktion bekannten Autor: Leif: ein Wikingerabenteuer

Aus der Handlung:

Eine vernichtende Nordseeflut zerstört die Heimat von Erk, Gyde und Folkbert. Als Waisen flüchten sie nach Haithabu, wo sie auf Leif aus Südschweden treffen. Hier nimmt das gemeinsame Leben voller Abenteuer seinen Lauf. Liebe und Freundschaft werden auf die Probe gestellt. Folkbert sucht seinen Weg zwischen heidnischem Glauben und der neuen Lehre der Christen. Erk und Leif müssen ihren Mut und ihre Stärke auf Beutezügen beweisen. Die Naturgewalten des Nordens, das Treiben der Götter und Trolle, die Abenteuerlust der Nordmänner bestimmen den Weg der jungen Leute. Der erfolgreiche Überfall auf die gräfliche Burg der Udonen füllt die Bäuche der Schiffe mit Silber. Der dreiste Kampf mit dem Herzog von Essex und ein geschickter Vertrag mit König Ethelred am Londoner Hof legen den Grundstein für künftige erfolgreiche Handelsbeziehungen.

Merke: Unter den Nordseefluten litten auch schon die Wikinger!

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Stichwort Extremwetter. Im Februar 2016 erschien im Journal of Geography & Natural Disasters eine Arbeit von M. J. Kelly von der University of Cambridge. Der Autor untersuchte Trends in der Extremwetterhäufigkeit und fand überraschenderweise, dass das Extremwetter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufiger war als in der zweiten Hälfte:

Trends in Extreme Weather Events since 1900 An Enduring Conundrum for Wise Policy Advice
It is widely promulgated and believed that human-caused global warming comes with increases in both the intensity and frequency of extreme weather events. A survey of official weather sites and the scientific literature provides strong evidence that the first half of the 20th century had more extreme weather than the second half, when anthropogenic global warming is claimed to have been mainly responsible for observed climate change. The disconnect between real-world historical data on the 100 years’ time scale and the current predictions provides a real conundrum when any engineer tries to make a professional assessment of the real future value of any infrastructure project which aims to mitigate or adapt to climate change. What is the appropriate basis on which to make judgements when theory and data are in such disagreement?

Die finanziellen Extremwetterschäden sind unterdessen in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten im Durchschnitt gesunken, unter Berücksichtigung einer Normierung über das Bruttosozialprodukt.

Abbildung: Entwicklung der Schadenssummen für Extremwetter, normiert über Bruttoszialprodukt. Quelle: Pielke.

 

Die Daten der obigen Graphik kommen unter anderem von der Munich Re. Die hat übrigens auch eine eigene Stiftung. Und im Stiftungsrat sitzt neben dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auch die Süddeutsche Zeitung (siehe Seite 64 hier). Sehr praktisch, eine fruchtbare Verbandelung der Versicherungsindustrie, extremer Forschungsinstitute und der offenbar nicht ganz so unabhängigen Presse. Sozusagen eine Große Extremklimakoalition.

 

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