Tageszeitung ‚Die Welt‘ fragt: Gibt es zwischen den Kältewintern und der schwachen Sonne einen Zusammenhang?

Mitteleuropa erlebt momentan einen der kältesten Märzmonate seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen. Zudem musste man jetzt feststellen, dass die vergangenen fünf Winter in Deutschland alle kälter ausfielen als der langjährige Durchschnitt. Einschlägige IPCC-nahe Experten befinden sich im medialen Dauerstress und suchen nach einem Weg, der Bevölkerung die in den Klimamodellen nicht vorgesehene Kälte zu erklären. Ein schwieriges Unterfangen. Ist es wirklich nur Zufall, dass die Sonnenaktivität seit einigen Jahren im Keller ist? Hat es wirklich nichts zu bedeuten, dass eine schwache Sonne in der Verangenheit stets zu einer spürbaren Abkühlung führte? (Siehe unseren Blogartikel „Osteuropäische Kälteperioden während solarer Schwächephasen„).

Ulli Kulke hat in der Tageszeitung Die Welt die unverhoffte Kälte sowie mögliche Ursachen in einem lesenwerten Artikel am 24. März 2013 näher beleuchtet:

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Forscher warnen vor dem eisigen „Schweinezyklus“

Milde Temperaturen in Süddeutschland, minus 19 Grad in Brandenburg. Was ist mit dem Wetter los? Forscher haben eine Antwort, die uns nicht gefallen wird, denn es geht um die Aktivitäten der Sonne.

In Deutschland neigt sich ein Monat dem Ende zu, den man nicht so schnell vergessen dürfte. Wenigstens im Norden und Osten der Republik könnte er in der Schlussbilanz der kälteste und vor allem schneereichste seit Beginn der genaueren Aufzeichnungen vor etwa 100 Jahren werden.

In dem Brandenburgischen Dorf Coschen sank in der Nacht zum Sonntag das Thermometer gar auf minus 19 Grad – es war der kälteste Ort Deutschlands. Auch wenn es im Süden milder war, so waren die ersten drei Wochen doch deutschlandweit bisher etwa dreieinhalb Grad kälter als der langjährige Mittelwert dieses Monats, und die wenigen Tage bis zu seinem Ende werden daran nichts wesentliches mehr ändern, zumal die Meteorologen deutlich höhere Temperaturen erst zu Ostern erwarten.

In die Berechnung des gesamten meteorologischen Winters (Dezember bis Februar) gehen die Messungen aus dem März nicht einmal mehr ein, dennoch waren auch diese drei Wintermonate zusammen etwa ein halbes Grad kälter als „normal“. Finster sowieso.

Aufschlag bei den Heizkosten

Ornithologen meldeten, dass aus dem Süden kommende Zugvögel wieder umkehrten. Andere, mit schärferen Sinnen ausgestattete, blieben gleich länger als sonst im Mittelmeerraum und verschoben ihre Brut. Die Pflanzenblüte verzögerte sich, und die während weniger milder Tage zu Monatsbeginn ausgebildeten Krokusteppiche in den Parks verschwanden für Wochen unter 20 Zentimeter starken Schneedecken.

Die Bauwirtschaft und andere Branchen fürchten Verzögerungen, Schäden und weitere Kostenbelastungen. Der Mieterverein zu Hamburg rechnet damit, dass nach dem Winter für eine 70 Quadratmeter große Wohnungen bei der nächsten Heizkostenabrechnung ein Aufschlag von rund 100 Euro fällig sein wird, in öffentlichen Gebäuden wird der Steuerzahler entsprechend belastet. Mehrmals mussten viele Dutzend Flüge, etwa von und nach Frankfurt, wegen heftigen Schneefalls abgesagt werden, für einen März höchst ungewöhnlich.

Global gleichen sich die Temperaturextreme meist aus, aber in diesen Wochen muss man schon genauer hinschauen, um in unseren Breiten besonders warme Gefilde auszumachen. Japan etwa meldet einen vergleichsweise früh einsetzenden Frühling.

Dafür litt der Nordosten der USA unter Schneechaos, in New York fielen Mitte März ebenfalls viele Flüge aus, wegen fast einem halben Meter Neuschnee. Besonders kalt war und ist es derzeit im europäischen Teil Nordrusslands, so tief dunkelblau wie derzeit war die Wetterkarte dort selten über so große Flächen. Sie ragen weit in unsere Regionen hinein.

Die Aktivität der Sonne schwächelt

Womöglich ist es ja kein Zufall, dass deshalb auch aus Russland lauter werdende Stimmen aus der Wissenschaft zu vernehmen sind, die vor einer bevorstehenden Eiszeit warnen. Wladimir Baschkin und Rauf Galiulin haben dies kürzlich erst in einer Studie festgestellt.

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