Shell-CEO fordert mehr Präsenz der großen Ölkonzerne in der Klimadiskussion

Es hat im Moment so ein bisschen den Anschein, als ob den Vertretern der Klimakatastrophentheorie die fachlichen Argumente ausgegangen wären. Und was macht man in einer solchen Situation? Man greift den Gegener einfach persönlich, unter der Gürtellinie an. Es ist schon kurios, dass die mit Milliarden von Euros ausgestattete IPCC-Seite nun die (magere) Finanzierung der Klimarealisten ins Visier genommen hat. Obwohl man selber üppige Gelder einstreicht und damit riesige Aktivisten-Mannschaften unterhält, versucht man den Anschein zu erwecken, jegliches Sponsoring von IPCC-Kritik wäre unethisch.

Generalstabsmäßig werden fragwürdige Kampagnen gegen querdenkende Wissenschaftler wie den Astrophysiker Willie Soon oder den Klimaökonomen Roger Pielke Jr. geplant und durchgeführt, um anlässlich von Klimakonferenzen oder Entscheidungen zu Ölpipelines kurzfristig Schlagzeilen zu produzieren. Mithilfe von hoch umstrittenen Klimakatastrophenszenarien sollen ganze Industriezweige ausgelöscht werden, die den Aktivisten missfallen. Ölfirmen sollen quasi enteignet werden, da ihre in den Börsenwert eingearbeiteten Rohstoffreserven aus Klimaschutzgründen angeblich nicht mehr produzierbar wären und daher keinen Wert hätten. Dies ist ein weitreichender Eingriff in den freien Markt und das Wirtschaftssystem. NTV meldete am18. Februar 2015:

Enteignungen für den Klimaschutz: Experten skizzieren „Schreckgespenst“
Wer ein Grundstück mit Kohlemine erbt, gräbt den Energieträger aus – sofern das lukrativ ist. Doch was, wenn die Kohle im Boden bleiben sollte, der Umwelt zuliebe? Um den Klimawandel zu bremsen, müssen ganze Staaten auf ihre Ressourcen verzichten – sagen Forscher. […] Das wäre eine historisch beispiellose Entwertung von fossilen Ressourcen, und damit faktisch eine Enteignung von deren Besitzern, meint Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgeforschung, mit Blick auf die Ölscheichs und auf Länder mit Kohleflözen. „Das wäre so, wie wenn sie eine Goldmine haben, aber nur noch ein Zehntel davon ausgraben dürfen.“

Grundlage ist die Angst vor einer Klimakatastrophe, deren Grundlage jedoch in der Fachwelt noch immer kontrovers diskutiert wird. Es wird immer klarer, dass die CO2-Klimasensitivität wohl deutlich zu hoch angesetzt wurde, das Extremwetter noch immer in der natürlichen Bandbreite operiert und der Meeresspiegelanstieg seit vielen Jahrzehnten keine Beschleunigung aufweist.

Der Versuch einer fachlichen Diskussion wird von der IPCC-Seite meist abgeblockt. Wir versuchen das Gespräch im Rahmen unserer Reihe „Um Antwort wird gebeten“ wiederzubeleben. Allerdings mauern viele der von uns angesprochenen und verweigern die Antwort. Unbequeme Fragen sind offensichtlich unerwünscht. Seit etlichen Jahren hat sich die Ölindustrie aus der Klimadiskussion zurückgezogen, aus Angst vor Aktivisten-Kampagnen und politischer Bestrafung. Nun steht die Enteignung im Raum, da wird die Rückkehr an den Diskussionstisch umso wichtiger.

Erste Firmen haben dies bereits erkannt und fordern ein stärkeres Engagement der Industrie an der Klimadiskussion. Welche Risken sind real, welche aufgebauscht und vermutlich unberechtigt? Shell hat dies nun als eine der ersten Firmen laut ausgesprochen, wie finanzen.net am 12. Februar 2015 berichtete (siehe auch Beiträge am selben Tag in der Financial Times und auf The Carbon Brief):

Shell-CEO für mehr Präsenz der großen Ölkonzerne beim Thema Klimawandel
Die Ölkonzerne müssen sich nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden von Shell stärker an der Diskussion zum Klimawandel beteiligen. Dazu dürfte Ben van Beurden Vertreter einer Ölkonferenz am Donnerstagabend in London aufrufen. […] Die Lösung sehe van Beurden in einer stärkeren Beteiligung der Industrie bei dem Thema. Er verstehe die bisherige Taktik, sich zurückzuhalten, aber im Endeffekt sei es keine gute Taktik. Daher werde er dazu aufrufen, dass „wir sicherstellen, dass unsere Stimmen von Regierungsmitgliedern und Bürgern gehört werden“. Dabei sei er sich der Bedeutung der Glaubwürdigkeit der Branche bewusst.

Eine Rückkehr zur ausgewogenen Diskussion scheint umso wichtiger zu sein, da einflussreiche Vertreter der Klimaalarm-Position offenbar Ziele haben, die viel weitreichender als der angebliche Klimaschutz sind. Die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, will am liebsten gleich das gesamte westliche ökonomische Wirtschaftssystem revolutionieren, also den Kapitalismus abschaffen, wie auf der EU-Seite europa.eu am 11. Februar 2015 nachzulesen war. Sie wird dort zitiert:

„This is the first time in the history of mankind that we are setting ourselves the task of intentionally, within a defined period of time to change the economic development model that has been reigning for at least 150 years, since the industrial revolution.“

Oft heißt es abschätzig, die klimaskeptische Seite würde aus einem Haufen von ungebildeten Idioten bestehen, die von den klimatischen Zusammenhängen sowieso keinen blassen Schimmer hätten und durch Konspirationstherorien geblendet wären. In der Realität ist der Anteil an Universitätsprofessoren und anderen erfahrenen Naturwissenschaftlern unter den Klimaskeptikern überraschend hoch. Dazu passen auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die den IPCC-Kritikern ein hohes Maß an fachlichen Kenntnissen bescheinigt. Foxnews berichtete am 12. Februar 2015:

Study: Global warming skeptics know more about climate science
Are global warming skeptics simply ignorant about climate science? Not so, says a forthcoming paper in the journal Advances in Political Psychology by Yale Professor Dan Kahan. He finds that skeptics score about the same (in fact slightly better) on climate science questions. The study asked 2,000 respondents nine questions about where they thought scientists stand on climate science. On average, skeptics got about 4.5 questions correct, whereas manmade warming believers got about 4 questions right.

Im Fall des von Greenpeace Aktivisten initiierten Willie Soon-Bashings hat Soon mittlerweile alle Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Er wäre gerne bereit über die fachlichen Inhalte seiner wissenschaftlichen Arbeiten zu diskutieren und lud seine Kritiker zu einem konstruktiven fachlichen Dialog ein. In einer über das Heartland-Institut verbreiteten Erklärung teilte Soon am 2. März 2015 mit:

“In recent weeks I have been the target of attacks in the press by various radical environmental and politically motivated groups. This effort should be seen for what it is: a shameless attempt to silence my scientific research and writings, and to make an example out of me as a warning to any other researcher who may dare question in the slightest their fervently held orthodoxy of anthropogenic global warming.

“I am saddened and appalled by this effort, not only because of the personal hurt it causes me and my family and friends, but also because of the damage it does to the integrity of the scientific process. I am willing to debate the substance of my research and competing views of climate change with anyone, anytime, anywhere. It is a shame that those who disagree with me resolutely decline all public debate and stoop instead to underhanded and unscientific ad hominem tactics.

“Let me be clear. I have never been motivated by financial gain to write any scientific paper, nor have I ever hidden grants or any other alleged conflict of interest. I have been a solar and stellar physicist at the Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics for a quarter of a century, during which time I have published numerous peer-reviewed, scholarly articles. The fact that my research has been supported in part by donations to the Smithsonian Institution from many sources, including some energy producers, has long been a matter of public record. In submitting my academic writings I have always complied with what I understood to be disclosure practices in my field generally, consistent with the level of disclosure made by many of my Smithsonian colleagues.

Soons Einladung verhallte im Leeren. Aus der IPCC-Ecke gab es dazu nur Schweigen, vermutlich aus Angst, man könne in der Diskussion den Kürzeren ziehen. Lieber wandte man sich schnell wieder dem Tagesgeschäft zu und nutzte die Medienhoheit, um eine schön-schaurige Klimaschockerbotschaft an prominenter Stelle zu verkünden. Die Welt stellte am 15. Februar 2015 ein schönes Plätzchen für ein solches Interview zur Verfügung:

Klimawandel: „Für die Menschheit kann es sehr, sehr schiefgehen“
Jakob Freiherr von Uexküll hat den Weltzukunftsrat gegründet. Er sagt: Die Zahl der Klimaflüchtlinge Richtung Europa wird bald in die Millionen gehen. Viele Teile der Erde werden unbewohnbar.

Wie üblich, sind viele der im Gespräch angeführten Behauptungen fragwürdig bis unhaltbar. Man kann davon ausgehen, dass Jakob Freiherr von Uexküll an einer Korrespondenz nicht interessiert ist, da sein Weltbild abseits der Wissenschaft bereits fest zementiert ist. Dabei wäre der Dialog wichtiger denn je.

 

Teilen: