Risiko Energiewende

Konrad Kleinknecht ist Professor für experimentelle Physik, er forschte an den Universitäten in Heidelberg, Dortmund, Harvard, Mainz und München. Seine Arbeiten zur Hochenergiephysik wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Leibniz-Preis der DFG, dem Hochenergiepreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft und der Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Kleinknecht hat die deutsche Energiewende auf Herz und Nieren überprüft und stellt dem Projekt ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. In seinem neuen Buch Risiko Energiewende: Wege aus der Sackgasse stellt er seine Analyse der Öffentlichkeit vor. In der Buchbeschreibung heißt es:

Der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie in Deutschland wurde im Sommer 2011 im Eiltempo beschlossen. Jetzt zeigt sich, dass es keinen realistischen Plan für den Umbau der Energieversorgung in der vorgesehenen Frist von zehn Jahren gibt. Für die Umstellung unserer gesamten Stromversorgung und damit unserer Wirtschaft ist der Zeitraum zu kurz. Es fehlt eine belastbare empirische Begründung, die Fragen der Versorgungssicherheit, der Finanzierbarkeit, der Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Gerechtigkeit behandeln müsste. Somit droht diese Wende an ihren Widersprüchen zu scheitern. Selbst der zuständige Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, äußerte im April 2014: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“

Konrad Kleinknecht versucht in seinem Buch, die Probleme zu benennen und Antworten zu finden. Für ihn stellen sich die folgenden Fragen: Welche Möglichkeit haben wir, mit Windkraft und Solarenergie einen Teil der Stromversorgung zu ersetzen? Welche Stromquellen bieten gesicherte Leistung? Können wir auf Kohlekraftwerke verzichten? Brauchen wir neue Stromtrassen? Wie lässt sich Strom speichern? Wie real ist die Gefahr eines Blackouts in windstillen Nächten? Werden die Strompreise weiter steigen? Lassen sich mit einer grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die großen Risiken der Energiewende noch vermeiden?

Die Energieversorgung muss dem Wohl des Ganzen dienen und dem Industriestandort Deutschland nutzen. Ein Blackout wäre eine Katastrophe für das ganze Land, er muss unter allen Umständen vermieden werden. Wie wir dies bewerkstelligen können, vermittelt der Autor in seinem aufrüttelndem Buch.

Das Buch Risiko Energiewende: Wege aus der Sackgasse ist bei Amazon für €19,99 erhältlich.

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Weshalb empören sich so wenige Menschen über den offensichtlichen Klimaalarm? Aufklärung könnte hier ein sehenswerter 60-Minuten-Vortrag über das Schweigen der Mehrheit mit dem Titel „Warum schweigen die Lämmer?“ von Rainer Mausfeld (Universität Kiel) geben. Dabei geht es um Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements:

 

Ein Schaubild aus diesem Vortrag passt sehr gut auf das mediale „Meinungsmanagement“ der Klimakatastrophe:

Wenn man sich die IPCC-Berichte ansieht, so ist die Fragmentierung der Datengrundlage genau das, was einem das motivierte Lesen dieser Berichte nahezu unmöglich macht. Mit farbigen Kästchen, riesigen Fußnoten und ausufernden Bildunterschriften kriegt man dort keine echten Zusammenhänge hergestellt, um wieviel weniger dann bitte ein Politiker…

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Interessanter Artikel in der Südeutschen Zeitung am 6. Oktober 2015:

Warum europäische Wettervorhersagen genauer sind

  • Dass Hurrikan Joaquin kurz vor der Küste nach Osten abdreht, wussten die Amerikaner nicht – die Europäer schon.
  • Seit Jahren sind die Wetterprognosen am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) besser als die der Kollegen aus Übersee.
  • Das liegt nicht nur an besseren Computern, auch der Mensch spielt bei den Prognosen eine entscheidende Rolle.

Ganzen Artikel in der Südeutschen Zeitung lesen.

 

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Nochmal Süddeutsche Zeitung. Am 10. September 2015 herrschte dort Aufruhr, denn ein Klimasekptiker hatte sich doch in der Tat erlaubt, die Zeitschrift National Geographic zu übernehmen:

Klimawandel-Leugner Rupert Murdoch kauft „National Geographic“

  • Rupert Murdochs Medienunternehmen kauft sich für 725 Millionen Dollar in eine „erweiterte Teilhaberschaft“ bei der National Geographic Society ein.
  • Auch das Forschungsmagazin National Geographic, bisher ein gemeinnütziges Blatt, gehört nun Murdoch.
  • Journalisten fürchten, dass die Qualität des Medienangebots der Marke unter der Gewinnorientierung leiden könnte.

Die wahren Bedenken sind wohl, dass nun ein möglicher Multiplikator für den Klimaalarm jetzt wegfällt. Weniger Klimaalarm bedeutet mehr Common Sense, was sehr zu begrüßen ist.

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Zum Abschluss der heutigen Klimanachrichten noch etwas Blödsinn, den wir am 11. September 2015 auf wired.de gefunden haben (einen ähnlichen Text hat auch Galileo TV veröffentlicht):

Forscher zeigen: Viele Studien von Klimawandel-Skeptikern sind Blödsinn
Über 97 Prozent Experten sind der Meinung, dass der Klimawandel real ist und durch den Menschen beeinflusst. Die Studienergebnisse der restlichen zwei bis drei Prozent der Klimawandel-Gegner wurden nun von Forschern als fehlerhaft entlarvt. Teilweise, so das Ergebnis ihrer Studie, seien nicht einmal physikalische Gesetze beachtet worden. Wer sich in endlosen Global-Warming-Diskussionen gerne auf Studien stützt, die den Klimawandel und unseren Einfluss darauf widerlegen, muss nun die weiße Fahne hissen. Dana Nuccitelli beschreibt in einem Guardian-Artikel, wie und warum viele Anti-Klimawandel-Studien wissenschaftlich unzureichend sind. Er ist einer von sieben Forschern, die sich die Arbeiten von Klimawandel-Gegnern vorgeknöpft haben.

Dazu muss man wissen, dass Dana Nuccitelli ein Klimaaktivist ist. Da bietet es sich an, etwas genauer hinschauen. Fehler Nummer 1: Es gibt gar keinen 97% Konsens, der Sinn machen würde (siehe „Das siebenundneunzig Prozent-Problem: Welcher Konsens?„). Wie begründet der Aktivist seine Behauptung?

Zahlenmäßig belegten bereits 4000 Studien, dass der Klimawandel real ist, und auch, dass Menschen einen erheblichen Teil dazu beigetragen haben. Nur insgesamt 80 Studien versuchen, das Gegenteil zu beweisen. Eine alternative Begründung können sie aber nicht aufweisen, wie Nuccitelli und sein Team feststellten.

Demokratie in der Wissenschaft. Wahrheitsfindung per Abstimmung. Das ist ein edler Traum, geht aber an den Realitäten vollkommen vorbei. Man kann Studien nicht auszählen, um die Wahrheit herauszufinden. Es reicht eine gut begründete Studie, um den angeblichen Konsens zu falsifizieren. Ob Nuccitelli dies weiß?

 

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