Stell Dir vor es ist Klimagipfel – und keiner geht hin

Stell Dir vor es ist Klimagipfel – und keiner geht hin. Schon vor Monaten hatte der südkoreanische UN-Generalsekretär Ban Ki-moon fleissig Einladungskarten an die Führer der Erde verschickt, sie mögen sich doch bitte zu einem Klimawandel-Sondergipfel am 23. September 2014 in New York einfinden. Ziel der Veranstaltung sei es, sich auf konkrete Aktionen für eine CO2-ärmere Welt zu einigen um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden.

In der Huffington Post legte Ban Ki-moon Anfang September 2014 seine Beweggründe dar:

Ich habe die Welt bereist, um die Auswirkungen mit eigenen Augen zu sehen. Von der Arktis bis zur Antarktis, von den tief liegenden Inseln des Pazifiks, die durch den steigenden Meeresspiegel bedroht werden, bis zu den schmelzenden Gletschern Grönlands, der Anden und der Alpen. Ich habe sich ausbreitende Wüsten in der Mongolei und der Sahelzone gesehen und bedrohte Regenwälder in Brasilien. Überall habe ich mit den betroffenen Menschen gesprochen, die über die Bedrohung für ihre Lebensweise und ihre Zukunft durch den Klimawandel tief besorgt sind.

Sehr geehrter Herr Generalsekretär. Wenn Sie wirklich CO2 einsparen wollen, sollten Sie NICHT in Ihrem UN-Jet um die Welt jetten, um sich angeblich den Klimawandel mit eigenen Augen anzuschauen. Vielleicht haben Sie zwischenzeitlich mitbekommen, dass die Pazifik-Atolle lebende Korallengebilde sind, die dem Meeresspiegel hinterherwachsen. Die Gletscher sind bereits vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode geschmolzen, als es so warm wie heute war. Die Sahelwüsten breiten sich derzeit nicht etwa aus, wie Sie behaupten, sondern ergrünen. Die Regenwälder Brasiliens sind vor allem durch Abholzung wegen Palmöl und Biosprit bedroht. Hierüber sollte man tief besorgt sein, nicht so sehr über den Klimawandel.

Im Gegensatz zum UN-Generalsekretär haben offenbar viele Regierungschefs mitbekommen, dass hier die Wissenschaft überreizt hat. Immer mehr Forscher distanzieren sich explizit vom Katastrophengedankengut. Nach 16 Jahren ausgebliebener Erwärmung ist die Vertrauensbasis zwischen Politik und IPCC-Wissenschaftlern nachhaltig gestört. Wir hatten an Euch geglaubt, und ihr habt uns enttäuscht, beklagen sich nun die beleidigten Volksvertreter hinter vorgehaltener Hand.

Da wundert es nicht, dass kaum jemand mehr Lust auf den Klimagipfel-Zirkus hat. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte schon im Mai 2014 dankend abgelehnt. Sie hätte ganz wichtige Termine. Um was könnte es sich handeln? Noch findet sich in Merkels Online-Terminkalender kein Eintrag für den 23. September. Unverschiebbarer Frisörbesuch? Häkelabend mit den Freundinnen? Lassen wir uns überraschen.

Mitte August 2014 sagte dann der indische Premierminister Narendra Modi ab. Indien ist der drittgrößte CO2-Emittent der Erde. Vielleicht hatte man in Neu Delhi Angst wegen der geforderten „konkreten Maßnahmen“ bekommen. Oder man hat sich einfach die Temperaturkurve angeschaut.

In Peking war man daraufhin not amused. Plötzlich hatte auch der weltgrößte CO2-Verursacher China keine Lust mehr auf New York. Der chinesische Präsident Xi Jinping fackelte nicht lange und stornierte sein Flugticket. Da kommt sowieso nichts bei den Verhandlungen heraus, ließ man die UN wissen.

Keine deutsche Kanzlerin, kein indischer Premierminister und auch kein chinesischer Präsident. Da wurde der UN-Generalsekretär sichtlich nervös und nominierte kurzerhand nach. Fündig wurde er in der politischen „Regionalliga“: Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch erklärte sich freundlicherweise bereit, zur Tagung an den East River zu reisen. Ban Ki-moon war hocherfreut, und der Gipfel war gerettet. Wenn alle Bonner Bürger sich ganz kräftig anstrengen, können sie den indischen und chinesischen CO2-Überschuss des kommenden Jahres vielleicht in geschätzt zwei Milliarden Jahren ausgleichen.

Überhaupt sieht es nicht allzu gut in Sachen Klimaverträgen aus. Das berühmte Kyoto-Protokoll lief Ende 2012 aus. Auf der damaligen Klimakonferenz in Doha hatten 144 Länder versprochen, einer Weiterführung des Vertrags bis 2020 zuzustimmen. Bis heute haben aber erst elf Staaten die Verlängerungsdokumente unterzeichnet. Haben es sich 133 Länder mittlerweile anders überlegt? Keiner der 28 EU-Staaten hat bislang unterschrieben, auch nicht Deutschland. Dafür sind aber schon Mauritius und Mikronesien mit dabei, die von Klimaschutzzahlungen profitieren würden.

Der klimaalarmistisch getriebene US-Präsident Barack Obama hat jetzt eingesehen, dass es keinen Sinn mehr macht, einen großen neuen internationalen Klimavertrag anzustreben. Das kann realistischerweise sowieso nicht klappen. In Paris Ende 2015 soll es daher lieber um ein nicht-bindendes Abkommen gehen. Das werden die Staatschefs dann eher unterschreiben. Denn sie müssten sich ja dann auch nicht daran halten, wenn sie keine Lust mehr haben…

 

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