Natürliche Zyklen kontrollieren den Südasiatischen Monsun – Klimamodelle bekommen das Geschehen nicht in den Griff

Die Erde hat sich in den letzten 150 Jahren um knapp ein Grad erwärmt. Mehr Wärme bedeutet auch mehr Verdunstung und mehr Wasserdampf in der Atmosphäre. Hieraus wird von Anhängern der Klimakatastrophentheorie abgeleitet, dass es in der Zukunft mehr Starkregen aber seltsamerweise auch mehr Dürren geben müsse. Bislang ist von diesem angeblichen Trend trotz der bereits spürbaren Erwärmung nichts zu erkennen. Die realen Messwerte und Klimarekonstruktionen geben einen solchen Trend einfach nicht her.

Dies gilt auch für Asien. Ein Forscherteam um Subimal Ghosh vom Indian Institute of Technology Bombay analysierte die Starkregen-Ereignisse Indiens für die vergangenen 50 Jahre. Die Arbeit erschien 2012 im Fachmagazin Nature Climate Change. Das Ergebnis fiel deutlich aus: Die Wissenschaftler konnten keinen Trend feststellen. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Recent studies disagree on how rainfall extremes over India have changed in space and time over the past half century, as well as on whether the changes observed are due to global warming or regional urbanization. Although a uniform and consistent decrease in moderate rainfall has been reported, a lack of agreement about trends in heavy rainfall may be due in part to differences in the characterization and spatial averaging of extremes. Here we use extreme value theory to examine trends in Indian rainfall over the past half century in the context of long-term, low-frequency variability. We show that when generalized extreme value theory is applied to annual maximum rainfall over India, no statistically significant spatially uniform trends are observed, in agreement with previous studies using different approaches. Furthermore, our space–time regression analysis of the return levels points to increasing spatial variability of rainfall extremes over India. Our findings highlight the need for systematic examination of global versus regional drivers of trends in Indian rainfall extremes, and may help to inform flood hazard preparedness and water resource management in the region.

Andrew Turner vom Department of Meteorology der University of Reading und H. Annamalai vom International Pacific Research Center der University of Hawaii in Manoa untersuchten die Niederschlagsentwicklung des südasiatischen Sommermonsuns und konnten auch hier für die letzten Jahrzehnte keinen Trend erkennen. Dies steht im krassen Gegensatz zu Klimamodellen, die eine Intensivierung der Regenfälle fordern. Die Natur will sich einfach nicht an die offiziellen Vorgaben von Kollege Computer halten. In ihrem Paper im Fachmagazin Nature Climate Change diskutierten Turner und Annnamalai Mitte 2012, die möglichen Fehlerursachen. Eine gute Zusammenfassung hierzu gibt es auf Terra Daily.

Der Monsun ist für Indien lebenswichtig, da er dringend benötigten Regen für die Landwirtschaft bringt. Im November 2013 publizierte ein Team um Archana Nair im Fachmagazin Pure and Applied Geophysics eine Untersuchung zur Vorhersagequalität von Klimamodellen zum Nordostmonsun. Das Resultat ist ernüchternd: Die Modelle bekommen die Prognosen einfach nicht hin. Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit:

In this study the predictability of northeast monsoon (Oct–Nov–Dec) rainfall over peninsular India by eight general circulation model (GCM) outputs was analyzed. These GCM outputs (forecasts for the whole season issued in September) were compared with high-resolution observed gridded rainfall data obtained from the India Meteorological Department for the period 1982–2010. Rainfall, interannual variability (IAV), correlation coefficients, and index of agreement were examined for the outputs of eight GCMs and compared with observation. It was found that the models are able to reproduce rainfall and IAV to different extents. The predictive power of GCMs was also judged by determining the signal-to-noise ratio and the external error variance; it was noted that the predictive power of the models was usually very low.

Im März 2013 veröffentlichten zudem Wang et al. im Fachjournal PNAS eine Untersuchung zum Monsungeschehen auf der nördlichen Halbkugel für die vergangenen 30 Jahre. Die Forscher fanden eine signifikante Erhöhung der Regenmengen in diesem Zeitraum, die deutlich oberhalb den Werten liegt, die Klimamodelle aufgrund der anthropogenen CO2-Emissionen annehmen. Die Forschergruppe um Bin Wang von der University of Hawaii at Manoa in Honolulu dokumentiert in der Arbeit, dass die beobachtet Zunahme der Niederschläge durch die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) und Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) hervorgerufen wurde, wichtige 60-jährige Ozeanzyklen. Die natürliche Klimavariabilität dominiert das Geschehen, während mögliche anthropogene Einflüsse nur zweitranging sind. Eine gute Zusammenfassung der Arbeit erschien auf Science Daily.

Robuste Messdaten zum Monsun liegen nur für wenige Jahrzehnte vor. Da die Ozeanzyklen jedoch mehr als ein halbes Jahrhundert brauchen, um einen vollen Umlauf zu absolvieren, sind längerfristige Datenreihen notwendig, um beobachtet Mittel- und Kurzfristtrends besser einordnen zu können. Eine Forschergruppe der japanischen Nagoya University um Chenxi Xu berichtete im September 2013 in einer Publikation im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology über eine solche Rekonstruktion des Südostasiatischen Monsuns für die vergangenen 400 Jahre. Basis der Studie waren Sauerstoffisotopen von Baumringen. Die Forscher fanden besonders feuchte Phasen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sowie im gesamten 18. Jahrhundert während der Kleinen Eiszeit. Trockene Phasen ereigneten sich Mitte des 17. Jahrhunderts sowie während nahezu des gesamten 20. Jahrhunderts. Im Verlauf der letzten 200 Jahre nahmen die Niederschlagsmengen des Monsuns ab und es wurde trockener. Der Langzeittrend geht einher mit dem Wechsel von der Kleinen Eiszeit hin zu Modernen Wärmeperiode. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit:

Our reconstructed monsoon season PDSI, which accounts for 41.5% of PDSI variance, showed that wetter phases occurred during the periods AD 1660–1695 and AD 1705–1790, that the main drier periods were AD 1630–1660, AD 1900–1940, and AD 1954–2002, and that there has been a trend of decreasing moisture during the monsoon season over the last 200 years. A reduction in monsoon activity can also be seen in various tree ring oxygen isotope records from the Himalaya, Tibet Plateau, and Southeast Asia.

 

Teilen: