Hummerkannibalismus im US-Bundesstaat Maine auf dem Vormarsch: Steckt die menschengemachte Klimakatastrophe dahinter?

Die Klimaaktivistenseite Climate Desk verbreitete im Juli 2013 einen TV-Clip zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Hummerfischerei im US-Bundesstaat Maine. Wärmeres Wasser in den letzten Jahrzehnten hat dort zu einer starken Vermehrung von Hummern geführt. Der Hummer – ein Gewinner des Klimawandels. Der Preis der Hummer wäre aber aufgrund der Schwemme abgesackt, heißt es. Die Fischer verdienen daher jetzt weniger als vorher – Schuld hat der Klimawandel. Auch der Kannibalismus soll sich unter Hummern weiter ausgebreitet haben. CO2, macht die Biester zum Killer.

 

Aber ist die Erwärmung des Ozeans im Gulf of Maine wirklich zwingend durch den Menschen verursacht? Könnte es nicht einer der bekannten atlantischen Ozeanzyklen sein, die im 60-Jahrestakt Erwärmung und Abkühlung bringen? Lesen wir hierzu in einem 2010 vom Gulf of Maine Council of the  Marine Environment herausgegebenen Bericht mit dem Titel:

CLIMATE CHANGE AND ITS EFFECTS ON ECOSYSTEMS, HABITATS AND BIOTA STATE OF THE GULF OF MAINE REPORT

Auf Seite 3 lesen wir:

Increasing temperatures due to anthropogenic climate change may be exacerbated by natural climate cycles in the Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) and the North Atlantic Oscillation (NAO). The AMO is a natural cycle in North Atlantic sea surface temperaturethat fluctuates from warm positive phases and cold negative phases every few decades. Currently we are in a positive AMO phase, perhaps exacerbating the warming trend. However, as we enter a negative AMO phase in the next decade, it may offset some of the effects of global warming. The NAO fluctuates on a shorter time scale than the AMO, but in recent years has also been consistently in a positive phase that is synergistic with climate warming trends. Scientists are still studying how natural cycles like the NAO and AMO interact with anthropogenic climate change and how these natural phenomena and hydrography might change with increasing greenhouse gas emissions.

Dazu gibt es im Bericht folgende Temperaturkurve:

Da scheint doch in der Tat eine ziemlich deutliche 60-Jahres-Ozeanzyklik in der Temperatur zu stecken. Ein Vergleich mit der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) zeigt ein hohes Maß an Parellelität:

Und auch die Nordatlantische Oszillation (NAO) zeigt ein hohes Maß an Ähnlichkeit:

 

Der Temperaturanstieg des Atlantiks und damit die Hummerschwemme vor Maine ist offensichtlich zu einem großen Teil durch atlantische Ozeanzyklen ausgelöst. Da das Temperaturmaximum in den 1950er Jahren in Boothbay Harbor etwas niedriger liegt als jenes Anfang des 21. Jahrhunderts scheint aber auch ein Langzeittrend enthalten zu sein. Der klimatische Antrieb dieser Langzeiterwärmung wird zum einen in der gesteigerten Sonnenaktivität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu suchen sein, zum anderen ist auch ein moderater Erwärmungseffekt durch CO2 möglich.

Allerdings ist nicht eindeutig klar, ob sich die Temperaturspitzen von 1950 und 2000 in Boothbay Harbor wirklich unterscheiden. Das GISS-Institut der NASA hat in vielen Fällen die Originalmessdaten nämlich nachträglich „korrigiert“ und die in nahezu den gesamten USA aufgetretene Wärmeperiode der 1940/50er Jahre künstlich abgesenkt. Ob dies auch in Boothbay Harbor der Fall ist, ist unklar. Drinkwater & Petrie fanden zudem, dass die Temperaturspitze der 2000er Jahre in Boothbay Harbor viel stärker ausgepägt ist als in Nachbarmessstellen, daher möglicherweise nicht repräsentativ ist. Dies gibt den Ozeanzyklen sogar noch mehr Gewicht als Klimafaktor.

Das Fazit der Untersuchung: Es sind wohl die hinterhältigen Ozeanzyklen und eher nicht das CO2, das die Hummer in Maine zu Kannibalen werden und die Fischer verarmen lässt.

Mit Dank an WUWT.
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