Energiepolitik: Das falsche Vorbild Deutschland

Unsere europäischen Nachbarn reiben sich die Hände: Deutschland hat sich mit der Energiewende maßlos verzockt. Neue Zürcher Zeitung am 4. Mai 2017:

Energiepolitik: Das falsche Vorbild Deutschland
Deutschland hat die Energiewende erfunden. Eine Erfolgsgeschichte ist sie aber nicht: Die Haushalte bezahlen nirgends so viel für Strom wie hier. Dem Klima geholfen hat das bisher wenig. Kollateralschäden gibt es zudem in den Nachbarländern.

Dieses Versprechen tönt heutzutage hohl: «Die Förderung erneuerbarer Energien wird einen Haushalt nur einen Euro im Monat kosten – so viel wie eine Kugel Eis.» Verkündet hatte dies 2004 der damalige deutsche Umweltminister, der Grüne Jürgen Trittin. Stattdessen hat sich die monatliche Stromrechnung für deutsche Haushalte seit 2000 etwa verdoppelt. Elektrizität ist in Deutschland für Konsumenten mit fast 30 Cent je Kilowattstunde sogar um die Hälfte teurer als im Hochpreisland Schweiz. Die deutsche Regierung hat die Energiewende zwar bestellt, aber zahlen dürfen sie die Konsumenten. Auch wenn man mit Industrievertretern spricht, nennen sie den Strompreis oft als grössten Wettbewerbsnachteil des Landes.

Weiterlesen in der NZZ.

In Schweden gibt es Überlegungen, den Betrieb von Windrädern in einigen Sommernächten zu verbieten. Damit ließen sich die Fledermaus-Schadenszahlen beträchtlich verringern. Experten gehen davon aus, dass die Fledermauspopulation durch die Windkraftschäden nachhaltig dezimiert wird. Bloomberg am 10. Mai 2017:

Bats Massacred by Wind Turbines May Get Reprieve in Sweden
Halting Swedish wind turbines at still summer nights would save almost all of the tens of thousands of bats killed by the rotating blades every year. Every turbine kills 10-15 bats annually on average as the creatures are struck when they hunt insects attracted by the spinning unit, according to a study by Sweden’s Energy and Environmental Protection agencies. Halting turbines on summer nights when winds are low would save most of the bats without a significant loss in renewable generation. “Looking at the number of bats killed at wind power turbines it soon dawns on you that the mortality is so great that it must have a reducing effect on the total population,” said Martin Green, co-author of the study and a bird researcher at the University of Lund.

Weiterlesen auf Bloomberg.

In der Schweiz bedrohen die Windkraftriesen nicht nur Fledermäuse, sondern stellen im Winter auch eine große Gefahr für die Menschen dar. Basler Zeitung am 9. Mai 2017:

Wo die Eisbrocken fliegen: Zu Besuch auf dem Mont Crosin im Berner Jura, Standort des grössten Windparks der Schweiz.
[…] Im Winter ist es gefährlich. Da schleudern die Windräder kiloschwere Eisbrocken durch die Gegend. Das Eis bildet sich bei Nebel und Sturmfronten sowohl an den Rotorblättern als auch am Maschinenhaus im Zentrum des Windrades. Der BaZ liegen Bilder vor von bis zu fünf Kilo schweren und fast einen Meter langen Brocken, die der Form nach von einem Rotorblatt stammen. Gefunden wurden sie mehrere Hundert Meter weit weg von der Windkraftanlage. Die Rotorspitze erreicht Geschwindigkeiten von 400 Stunden­kilometern und mehr. Je nach dem Winkel, in dem die Brocken abbrechen, fliegen sie wie Artilleriegeschosse durch die Gegend. Kein Wunder, dass im Handbuch des Herstellers der Wind­turbinen ein Sicherheitsabstand von 400 Metern vorgeschrieben ist – für seine Monteure. […]

Ganzen Artikel in der Basler Zeitung lesen.

In Deutschland freut man sich diebisch über jedes abgerissene Kohlekraftwerk. Die internationale Gemeinschaft lächelt höflich und verfolgt eigene Pläne. Allein in Afrika befinden sich 100 neue Kohlekraftwerke im Bau bzw. in Planung. Vielleicht hätte man sich da etwas besser absprechen sollen… In Deutschland ist man weiterhin davon überzeugt, dass man die Welt im Alleingang retten kann. Die Energie- und Klimakonzepte der einzelnen Länder könnten nicht unterschiedlicher sein. Alfred Brandenberger hält auf seiner Webseite eine Übersicht zur nationalen Energiepolitik zahlreicher Länder vor:

Abschließend sei noch eine Artikelsammlung von BI-Pro Lebensraum Großer Wald zur Energiewende empfohlen.

 

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