Domink Jung warnt vor unsicheren Klimaprognosen: „Wir Meteorologen wissen, wie schwierig schon Vorhersagen für die kommenden 5 oder 10 Tage sein können. Wie treffsicher werden dann erst 50-Jahres-Trends sein?“

Seit 16 Jahren stagnieren die globalen Temperaturen, was den Verfechtern der Klimakatastrophentheorie schwere Kopfschmerzen bereitet. Nun ist das letzte Jahr in Deutschland leicht aus dem Plateau nach oben abgewichen. Sogleich sprang die Medienmaschine an und es wurde ausgiebig über diese Wetter-Lokalentwicklung berichtet. Plötzlich war es vollkommen ok, dass es sich um ein einzelnes Jahr handelt. Wäre es ein zu kaltes Jahr gewesen, hätte man die Entwicklung schnell als Eintagsfliege abgetan.

Wie entwickelt sich die Geschichte nun weiter? Auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) berichtete Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD am 15. Januar 2015 über den Zwischenstand des aktuellen Winters:

Seit dem 01. Dezember [2014 bis zum 15. Januar 2015] beläuft sich, im Vergleich zum vieljährigen Wintermittel von 0,2 Grad, der bisherige Temperaturüberschuss auf 2,65 Grad. Damit erreicht der diesjährige Winter derzeit aber noch nicht die Werte des Winters 2013/14, der mit einer positiven Temperaturabweichung von 3,1 Grad als viertwärmster Winter seit Messbeginn im Jahre 1881 in die Geschichte einging.

Soll heißen: Der aktuelle Winter ist zwar mild, liegt aber deutlich außerhalb der Hitze-Medaillenränge.

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Vorbildliche Berichterstattung zum deutschen Temperaturrekord am 30. Dezember 2014 in der Welt. Sie lässt Dominik Jung zu Wort kommen, der die Temperaturentwicklung in einen wichtigen Kontext setzt: Vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode war es in Deutschland schon einmal mindestens genauso heiß wie heute. Mit dem Begriff ‚Rekord‘ sollte man daher vorsichtig sein. Hier ein Auszug aus dem Welt-Artikel:

Zum ersten Mal steht eine Zehn vor der Jahresdurchschnittstemperatur von Deutschland. Im Mittel lagen die Werte bei circa 10,2 Grad. „Das ist ein Jahrhundertrekord. Noch nie zuvor war es in Deutschland so warm“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net. […] „Man muss ganz klar sagen: Der Temperaturtrend in Deutschland zeigt seit 130 Jahren nach oben. Und natürlich ist das der Klimawandel“, so Jungs Antwort. Er fügt hinzu: „Aber: Das Klima wandelt sich schon immer. Seit Bestehen der Erde ist das Klima zum Teil großen Schwankungen unterworfen. Im Mittelalter gab es Eis- wie auch Warmzeiten. Wirklich neu ist dieser Verlauf also nicht. Es wird allerdings immer wieder kontrovers darüber diskutiert, welchen Einfluss der Mensch auf den aktuellen Anstieg der Mitteltemperaturen hat. Das ist bis heute noch nicht hinreichend geklärt.“ […] „Von Dürresommern oder Winter ohne Eis und Schnee sind wir weit entfernt – ein aktueller Blick aus dem Fenster genügt. Diese Extremszenarien helfen wenig. Sie verbreiten lediglich Unsicherheit. Wir wissen nicht, was in 30, 40 oder 50 Jahren sein wird. Entspannen Sie sich: Wir Meteorologen wissen, wie schwierig schon Vorhersagen für die kommenden 5 oder 10 Tage sein können. Wie treffsicher werden dann erst 50-Jahres-Trends sein?“, gibt Jung zu bedenken.

Ganzen Artikel in der Welt lesen.

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Im Harvard Business Review erschien im November 2014 ein interessanter Artikel zum Thema Herdentrieb, der für die Klimadiskussion von großem Interesse sein sollte (mit Dank an Judith Curry für den Hinweis). Hier ein Auszug:

Groups err for two main reasons. The first involves informational signals. Naturally enough, people learn from one another; the problem is that groups often go wrong when some members receive incorrect signals from other members. The second involves reputational pressures, which lead people to silence themselves or change their views in order to avoid some penalty—often, merely the disapproval of others. But if those others have special authority or wield power, their disapproval can produce serious personal consequences.

As a result of informational signals and reputational pressures, groups run into four separate though interrelated problems. When they make poor or self-destructive decisions, one or more of these problems are usually to blame:

  • Groups do not merely fail to correct the errors of their members; they amplify them.
  • They fall victim to cascade effects, as group members follow the statements and actions of those who spoke or acted first.
  • They become polarized, taking up positions more extreme than those they held before deliberations.
  • They focus on what everybody knows already—and thus don’t take into account critical information that only one or a few people have.

 

Ganzen Artikel im Harvard Business Review lesen.

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Ist es unethisch, die Meinung einer Organisation aus wissenschaflichen Gründen in Zweifel zu ziehen? Sind wir bereits in einem gesellschaftlichen Zustand angekommen, in dem ein Orwellsches Wahrheitsministerium die Deutungshoheit über wichtige Dinge des Lebens besitzt? Anhänger des IPCC verkündeten kürzlich in der Presse, dass Zweifler der menschengemachten Klimakatastrophe unethisch handeln würden. Zu einer ethischen Lebensweise würde die Unterstützung der Klimakatastrophenideologie gehören. Der Wirtschaftsprofessor Theo Vermaelen wehrte sich jetzt gegen die Vorwürfe und legte im INSEAD-Blog im November 2014 die Absurdität der Kampagne offen:

Is Refusing to Fight Climate Change Unethical?
Commentators say those not following the recommendations of the Intergovernmental Panel on Climate Change are unethical. I disagree. […] the 826 member organisations of the European Platform against Wind Farms (EPAW) point out that that by trying to fight one externality (climate change) wind turbines create others. The organisation points to the destruction of flora, fauna, landscapes and human health as a result of their presence. So it is not obvious that our children will be living in a better world if we follow the prescriptions of the IPCC so I personally don’t believe I am unethical if I oppose the IPCC’s agenda. Talking about ethics, it is highly unethical to publish a report warning of such severity when the IPCC is fully aware that there has been no statistically significant warming during the last 18 years.

Ganzen Artikel im INSEAD-Blog lesen.

 

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