Der Einfluss ozeanischer Zyklen auf die Temperaturtrends der Schweiz

Das in der Schweiz neu gegründete Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IfHGK) hat nun den ersten Band seiner Schriftenreihe herausgegegeben. Dr. Hans-J. Dammschneider beschäftigt sich darin mit dem systematischen Einfluss der Ozeanzyklen auf das Schweizer Klima. Das pdf der Abhandlung kann auf der Seite des Instituts kostenfrei heruntergeladen werden. Druckexemplare sind bei Amazon zum Preis von € 6,99 erhältlich.

Wenn aus Wetterdaten „Klima“ wird … der Einfluss ozeanischer Zyklen aus PDO und AMO auf die Temperaturtrends der Schweiz

Der vorliegende Artikel nutzt zur Betrachtung des Problems „Klima- und Temperaturveränderungen“ die Daten der schweizerischen Wetterstation „GENF-Cointrin“, ergänzt durch ZÜRICH, GENUA und DEUTSCHLAND (gesamt). Es werden die Original- wie die homogenisierten Zahlenreihen (registriert und ausgewertet von MeteoSwiss) dargestellt. Auch was Dritte wie GISS oder BERKELYEARTH daraus machen, wird aufgezeigt. Mögliche Unstimmigkeiten, sowohl bei MeteoSwiss als auch bei den Datenreihen des GISS, werden kommentiert.

Die Ausführungen und Grafiken sollen dazu anregen, sich Gedanken zu machen, ob nicht im Modell des Klimawandels bisher etwas sehr Wichtigem viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Dies sind die ozeanischen Zyklen (wie PDO und AMO) mit einer jeweils im Wasserkörper des Pazifiks bzw. Atlantiks immanenten Wärmespeicher- bzw. Wärmeabgabefunktion der ausgedehnten Wasseroberflächen. Daraus resultiert eine Beeinflussung der weltweiten Lufttemperaturen, und zwar über den Abtransport von Energie durch die über die Meeresoberfläche hinwegstreichende atmosphärische Zirkulation (auch) hin zu kontinentalen Gebieten. Die Folge wären an- und absteigende Lufttemperaturen, je nach wärmerem bzw. kühlerem Status der ozeanischen Speicher- bzw. Meereswasserspiegel-Kontaktflächen, ebenso in entfernteren Regionen der Erde (unter Beachtung

der atmosphärischen Zirkulationsmuster). D.h. im Ergebnis aber auch, dass es so wäre, wie wir es in der Schweiz oder in Deutschland mit Zeiträumen von zu- bzw. abnehmenden Temperaturen tatsächlich registrieren. Sind die ́schwingenden ́ Wärmeniveaus der ozeanischen Oszillationen sowohl des Pazifiks (PDO) als auch des Atlantiks (AMO) bzw. deren Zusammenspiel, eine denkbare Ursache für den zeitraumveränderlichen Verlauf der Temperaturen in Europa … ob (beispielhaft) in eher städtischer Umgebung (Genf und Zürich), ob in einer südlich der Schweiz gelegenen und bereits mediterranen Region (Genua) oder ob in einer zusammenhängenden Fläche eines nördlich der Schweiz gelegenen ganzen Landes (Deutschland)?

Dass es grundsätzliche Korrelationen auch der ENSO (El Niño-Southern Oscillation) zu den weltweit zu beobachtenden Lufttemperaturen gibt, ist nicht neu. Ob es sich jedoch nur um eine einfache ́Beziehung ́ handelt oder es vielmehr um eine von den energiereichen Wasserkörpern der Ozeane ausgehende wärmende (positive AMO/PDO) bzw.kühlende (negative AMO/PDO) periodische Wirkung auf dann mehrjährig durchgehende Lufttemperatur-Trends auch entfernter Gebiete, quasi in Form einer Art „Warmwasserheizung mit Umluft“ geht, sollte diskutiert werden.

Könnte es sein, dass wir bisher den „Elefanten im Raum“ übersehen haben? Sicher ist, dass die Veränderungen der PDO und der AMO mit dem langfristigen „auf und ab“ der Lufttemperatur-Mittelwerte in der Schweiz bzw. Deutschlands korrelieren. CO2, das von vielen als Primärfaktor für die Entwicklung hin zu immer höheren Temperaturen angesehen wird, spielt vermutlich eine Rolle im Geschehen insgesamt ansteigender Lufttemperaturen … ist aber offenbar kein bestimmender Faktor für die ozeanisch beeinflussten „Grundschwingungen“ der Lufttemperatur-Veränderlichkeit in Mitteleuropa.

 

——————-

Lange Zeit wurde der sogenannte tropische Hotspot als Beleg für eine massive Selbstverstärkung der CO2-Erwärmungswirkung herangezogen. Allerding stellte sich später dann heraus, dass es diese Wärmeanomalie über dem Äquator gar nicht gibt. Dr. James P. Wallace III, Dr. John R. Christy und Dr. Joseph S. D’Aleo gehen dem ominösen Hotspot in einer Studie aus dem August 2016 nach und kamen erneut zum gleichen Ergebnis: Es gibt keinen tropischen Hotspot. Die Abhandlung kann als pdf hier heruntergeladen werden.

 

Teilen: