Britisches Met Office: Veränderte globale Landnutzung ist ein viel stärkerer Klimatreiber als lange angenommen

Interessantes Thema am 8. August 2016 im Deutschlandfunk:

Weltklimaberichte: Einfluss von Regierungsvertretern untersucht

Der Weltklimarat IPCC hat bereits zum fünften Mal einen Sachstandsbericht veröffentlicht. Immer wieder werden Anschuldigungen laut, dass der Report vor der Veröffentlichung von Regierungen verwässert wurde. Ein aktuelle Studie ist diesen Vorwürfen nachgegangen.

[…] Doch wenn die Forscher ihre Texte überarbeiten, weil ein Staat X oder Y Einwände gegen diese oder jene Stelle hat – fallen dann unbequeme Befunde unter den Tisch? Verwässern die Korrekturen am Ende die Welt-Klimaberichte? Solche Stimmen hört man nach jedem Report. 

Die neue Studie kommt zu anderen Schlüssen. Das Autoren-Team analysierte die letzten acht Kurzfassungen aus der Feder des IPCC. Alle von ihnen wurden durch die Schlussrunde mit den Regierungen deutlich länger, um bis zu 50 Prozent. Die Texte enthielten am Ende mehr anschauliche Beispiele und wurden dadurch auch verständlicher, so Katherine Mach:

„Wir haben herausgefunden: Die beteiligten Forscher sind wirklich gut darin, den Wissensstand zum Klimawandel darzulegen. Erst durch die  Abstimmung mit den Regierungen gehen die Texte am Ende auch stärker darauf ein, welche Bedeutung das für die Gesellschaft hat.“

Ganzen Beitrag beim Deutschlandfunk lesen.

Die wirklich wichtige Frage untersuchte die Studie jedoch nicht. Inwieweit ist der IPCC von Vertretern der Umweltaktivistenverbände unterlaufen? Bereits vor einigen Jahren war ans Licht gekommen, dass sich WWF & Co. weitflächig in die Autorenschaft hineingemogelt haben. Die schwerwiegendsten Veränderungen geschehen daher bereits lange bevor Regierungsvertreter in der letzten Phase dazukommen. Die Beteiligung der Aktivisten an den IPCC-Studien ist ungeheuerlich, wenn man bedenkt, dass es sich hier eigentlich um eine unabhängige wissenschaftliche Zusammenfassung handeln sollte.

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Die veränderte anthropogene Landnutzung ist ein wichtiger Klimafaktor, der lange Zeit unterschätzt wurde. Dies bestätigte eine neue Modell-basierte Publikation von Timothy Andrew und Kollegen, die im August 2016 in Climate Dynamics herauskam.

Effective radiative forcing from historical land use change
The effective radiative forcing (ERF) from the biogeophysical effects of historical land use change is quantified using the atmospheric component of the Met Office Hadley Centre Earth System model HadGEM2-ES. The global ERF at 2005 relative to 1860 (1700) is −0.4 (−0.5) Wm−2, making it the fourth most important anthropogenic driver of climate change over the historical period (1860–2005) in this model and larger than most other published values. The land use ERF is found to be dominated by increases in the land surface albedo, particularly in North America and Eurasia, and occurs most strongly in the northern hemisphere winter and spring when the effect of unmasking underlying snow, as well as increasing the amount of snow, is at its largest. Increased bare soil fraction enhances the seasonal cycle of atmospheric dust and further enhances the ERF. Clouds are shown to substantially mask the radiative effect of changes in the underlying surface albedo. Coupled atmosphere–ocean simulations forced only with time-varying historical land use change shows substantial global cooling (dT = −0.35 K by 2005) and the climate resistance (ERF/dT = 1.2 Wm−2 K−1) is consistent with the response of the model to increases in CO2 alone. The regional variation in land surface temperature change, in both fixed-SST and coupled atmosphere–ocean simulations, is found to be well correlated with the spatial pattern of the forced change in surface albedo. The forcing-response concept is found to work well for historical land use forcing—at least in our model and when the forcing is quantified by ERF. Our results suggest that land-use changes over the past century may represent a more important driver of historical climate change then previously recognised and an underappreciated source of uncertainty in global forcings and temperature trends over the historical period.

Wieder stellt sich die Frage: Was passiert eigentlich, wenn ein bestimmter Klimafaktor an Bedeutung und Klimakraft gewinnt? Zuletzt geschah dies vor einigen Jahren beim Ruß, der das Klima viel stärker erwärmt, als lange angenommen. Ein anderer Klimafaktor müsste dann doch eigentlich schwächer werden, z.B. CO2. Das Verrückte: Alles blieb beim Alten. Die Überschusswärme wurde einfach durch eine fiktive zusätzliche Abkühlung durch Schwefeldioxid ausgeglichen. Eine schlimme Buchhalter-Trickserei. Ob man sich das Gleiche jetzt auch bei der veränderten Landnutzung traut?

 

 

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Veganer schädigen das Klima. Durch ihre Extra-Nichtwurst wird kostbares Ackerland verschwendet, das im Normalfall viel mehr Menschen ernähren könnte als bei der Produktion von Vegankost. Die New York Post berichtete am 4. August 2016 über eine neue Studie:

Selfish vegans are ruining the environment
[…] Considering 10 different kinds of diet patterns, the study concluded that veganism rated only in the middle of the pack, as the fifth-most sustainable. Two kinds of omnivore scenarios did better, as did “dairy-friendly vegetarian,” which came in first, and “egg-and-dairy-friendly vegetarian,” which placed second. As for the omnivores, the highest-rated (third overall) in terms of sustainability was the scenario in which nobody is a vegetarian, but everybody cuts back on meat modestly (13 percent). Red meat, poultry and fish would continue to be the leading protein sources, as they are now.

Ganzen Beitrag in der New York Post lesen.

 

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